Der Frauenverein Männedorf berichtet

Eine Lastwagen-Kolonne von Zürich bis Bern

Foto © Jrene Kübler

Wer kennt Sie nicht, die trendigen Freitagtaschen, welche seit 1993 in Zürich hergestellt werden. Wie die meisten wissen, werden die Taschen aus ausrangierten LkW-Blachen hergestellt, nach dem Motto „from truck till bag“. Aber wie genau erfolgt dies und ist die Produktion wirklich noch immer in Zürich Nord?

Der Frauenverein Männedorf wollte es genau wissen und organisierte am Dienstagnachmittag eine Führung bei Freitag-Taschen in Zürich-Nord. 25 Frauen nahmen an der rund 1 1/2stündigen Führung teil. Dabei erfuhren sie, dass die gebrauchten LkW-Blachen von einem hauseigenen vierköpfigen Frauenteam in ganz Europa zusammen gekauft, danach in Zürich-Nord angeliefert, hier zugeschnitten und gewaschen werden. Auch das Design der rund 80 verschiedenen Taschen und der unzähligen Accessoires erfolgt in Zürich. Einzig das Nähen der Taschen musste mittlerweile in den mediterranen Raum ausgelagert werden.

Spannend waren Details. So zum Beispiel, dass die beiden extra für Freitag gefertigten Industriemaschinen mit Regenwasser vom Dach arbeiten, dass die Riemen der Taschen ausrangierte Auto-Sicherheitsgurte sind. Oder dass die Jahresproduktion an Freitagtaschen aus Blachen einer Lastwagen-Kolonne von Zürich bis Bern besteht.

Am Schluss der Führung war man sich einig, dass die Philosophie, die soziale Verantwortung und das Umweltbewusstsein der Gebrüder Freitag (welche diese Firma gegründet haben) sind ein wesentlichen Bestandteil, welche diese Taschen ausmacht. Begeistern von der Story und den Taschen fand danach einige der Frauen im Shop ihre ganz persönliche Freitagtasche.

Damit man über das Erfahrene noch sinnieren und diskutieren konnte, ging es im Anschluss ins Hotel Eden au Lac zum Afternoon Tea. Dort wurden die Frauen neben diversen exquisiten Teesorten mit hausgemachtem Süssgebäck und klassischen Sandwiches verwöhnt. Satt und zufrieden ging es später mit Zug zurück nach Männedorf. Die Frauen waren sich einig, von nun an werden all die Lastwagen, welche unsere Strassen benutzen um einiges genauer betrachtet, insbesondere natürlich deren Blachen. Wer weiss, vielleicht begegnet man der einen oder anderen Blache irgendwann wieder einmal als Tasche.

Sonja Piffaretti

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