Der Frauenverein Männedorf berichtet
Wüsse und Gnüsse: Schiefertafelfabrik und Bergwerk Elm
Vierzehn Frauen besuchen das Glarner Kleintal, um mehr über die Vergangenheit der Bewohner von Elm, Matt und Engi zu erfahren.
Wir starten in Elm, wo uns schon das Martinsloch begrüsst.
Unser Führer Jürg Schuler empfängt uns in der Schiefertafelfabrik und erklärt uns zuerst die Hintergründe und das Ausmass des Elmer Bergsturzes vom 11. September 1881, welcher aus einer Verkettung von unsachgemässem Schieferabbau und Profitgier 114 Menschen das Leben kostete, als 10 Millionen Kubikmeter Gestein und Schutt ins Tal donnerten.
Jürg Schuler, der der Urenkel des Gründers der Schiefertafelfabrik ist, erzählt auf sehr unterhaltsame Art vom harten Alltag der Schiefertafelherstellung, zeigt voller Begeisterung die Geräte, auf die er zusammen mit seiner Familie die Schiefertafeln in 32 einzelnen Arbeitsschritten hergestellt hat und schmückt die Erzählungen mit der einen oder anderen Anekdote über den Erfindungsgeist seines Grossvaters und auch aus seinem eigenen Leben rund um das Schieferhandwerk.
Weiter geht der Ausflug zum Landesplattenberg in Engi. Nach einem 30minütigen Fussmarsch werden wir im Plattenhüttli vom Wirtepaar mit einem feinen Zmittag verwöhnt, welches wir mit einem wunderbaren Ausblick auf das Kleintal geniessen.
Dann geht es weiter in den Landesplattenberg, in dem uns Hansjürg Streiff von der Stiftung Pro Elm in der zweiten Führung des Tages alles rund um den Abbau des «schwarzen Golds vom Sernftal» zeigt. Wir steigen ein in die Tiefen der Stollens, welche – solange die Lichtinstallationen eingeschaltet sind – gar nicht so unheimlich wirken. Doch sobald es dunkel ist, lässt sich erahnen, welch harte Arbeitsbedingungen damals für die Bergarbeiter geherrscht haben müssen. Der Landesplattenberg mit seinen bis zu 30 Meter hohen Kavernen bietet heute einen eindrücklichen Einblick in die Welt des Bergbaus, zeigt Fossilien, die im Schiefer eingeschlossen waren und es finden sogar Konzerte in diesem einzigartigen Ambiente statt.
Mit diesem neuen Wissen rund um das Leben der Bergarbeiter und deren Familien und der Wertschätzung unseres eigenen Lebens treten wir nach einem wirklich gelungenen Tag die Heimreise an.