Es ist kaum zu glauben, dass Maria Schreiber aus Schweden erst seit einem Jahr in der Schweiz, in Männedorf, wohnt. Da das Essen aus Kasachstan nicht stattfinden konnte, ist Maria kurzfristig und ohne zu zögern als Köchin für den Kulinarischen Kulturtreff eingesprungen. Und das hat sie mit Bravour gemacht! Maria, die am diesen Tag einige Stunden in der Küche zusammen mit hilfsbereiten Freundinnen verbracht hat, erzählte uns kurz über die Gerichte, die auf ihrem selbstgemachten „Smörgåsbord“ standen. Dieses Buffet wird als Tradition immer zu Weihnachten, Ostern und Midsommer gegessen, sagte sie. 

Da ich selber Schwedin bin, kam der marinierte Fisch, der schön auf einem Teller angerichtet war, bei mir gut an., Aber wie werden die anderen Frauen reagieren, wenn sie diese rohen und leicht „silbrigen“ Fische sehen werden? Mit Spannung habe ich die Frauen beobachtet. Wer traut sich als erste diesen rohen Hering zu nehmen? Die erste Frau hat darauf verzichtet und ging direkt zu den bekannten „schwedischen köttbullar“. Bei der zweiten Frau fingen die Konversationen untereinander an; „Sind die Gräten noch da?... Kalter Fisch?... Mit was isst man das?...“. Und mit den Nasen tief im Teller: „Riecht es?“ usw. Kurz danach sind die Frauen voller Neugier in die Schwedische Küche eingetaucht.

Die gekochten Dillkartoffeln wurden auf die Teller geschöpft, der mit einem speziellen „Käse Schneider“ geschnittene Käse auf das runde „Knäckebrot“ platziert, die gekochten Eier mit Fischrogen waren auch populär und sogar den traditionellen Schwedischen „Jansons Frestelse“ (Kartoffel Gratin mit anjovis) hat man sich schmecken lassen!

Gespannt studierte ich wie die Frauen reagierten als sie das „Song Heft“ auf dem Tisch gesehen haben. Hää? Muss man auch singen?? Jawohl! Bevor wir den ersten „Bissen“ genossen haben, stand Maria auf und erklärte, dass zu diesem Schwedischen Buffet nach Tradition ein gemeinsames Lied gesungen wird. Ohne ein Wort zu verstehen haben alle Frauen mit Herz und Seele zusammen „Helan går sjung hoppfallerallanallan lej... “ auf Schwedisch mitgesungen. Die Stimmung war hoch und ich bekam fast Heimweh... 

Einen ganz anderen Geschmack hat eine Frau erwartet, als sie die kleine schwarze Süßigkeit „djungelvrål“ in dem Mund nahm. Gespannt habe ich sie insgeheim beobachtet, als sie mit diesem ungewöhnlichen Geschmack in ihrem Mund herumging.... und YES - der salzige Lakritz Geschmack hat ihr gefallen! Und genau so ist es bei dem Kulinarischen Kulturtreff. Fremde Gerichte, neue Geschmacksrichtungen, verschiedene Kulturen, verschiedene Sprachen werden alle miteinander schön gemischt.

Die Guetzlis zum Kaffe haben alle positiv begeistert - „Darf ich das Rezept haben?“ habe ich kreuz und quer gehört! Maria, ein Erfolg für die Schwedische Küche!! An diesem Abend kamen Frauen aus Österreich, Italien, Schweden, Polen, Tschechien und natürlich der Schweiz. Alle mit dem gleichen Ziel – den Gaumen ein kulinarisches Erlebnis zu bieten und neue Kontakte zu knüpfen. Wenn Sie wie Maria Schreiber gerne kochen oder die Spezialitäten aus Ihrem Land mit dem Frauenverein teilen möchten, bitte melden Sie sich bei Marianne Ruedin an. Es gibt so viele erwartungsvolle Frauen, die gerne euer Essen ausprobieren möchten.

Pia Brovinius

P.S.: Man muss kein „Profi“ sein!